Arbeiten unter Spannung mit AuS-Pass
Theoretische und praktische Ausbildung
Arbeiten unter Spannung mit AuS-Pass
Dipl.-Ing. Ferdinand Schlüter
Ingenieurbüro für Elektrotechnik und Energietechnik, Bad Wünnenberg
In der modernen Arbeitswelt der Elektrotechnik kommt es immer wieder vor, dass unter Spannung gearbeitet werden muss. Einerseits ergibt sich das aus der Arbeit selbst, zum Beispiel bei der Fehlersuche. Andererseits führt der Wunsch nach ständiger, unterbrechungsfreier Energieversorgung dazu, dass gearbeitet werden muss, ohne vorher freizuschalten. Dazu braucht man zwingende Gründe, speziell qualifiziertes Fachpersonal (fachlich und persönlich geeignet), eine sehr gründliche Arbeitsvorbereitung sowie spezielle Werkzeuge, Betriebsmittel und Schutzausrüstungsgegenstände.
Ziel der Weiterbildung
Ziel des Lehrgangs ist der Schutz von Gesundheit und Leben beim Arbeiten unter Spannung (AuS). Dazu sind alle am AuS Beteiligten zu sensibilisieren bzw. zur Einhaltung der Forderungen des Arbeitsschutzes sowie zum sicheren und möglichst gefahrlosen Arbeiten unter Spannung zu bewegen.
Der Ablauf des Lehrgangs nach DGUV-Regel 103-011 sieht vor:
– theoretische Schulung
– theoretische Prüfung
– nach bestandener Prüfung praktische Schulung an realen Schaltgeräten, Schaltschränken oder sonstigen für die Praxis relevanten Betriebsmitteln.
Der Lehrgang bietet die erforderliche „Spezialausbildung in Theorie und Praxis“ bis 1kV AC und schließt mit dem Erwerb des „AuS-Passes“ ab.
HINWEIS
Bitte bringen Sie Ihre Persönliche Schutzausrüstung (PSA) sowie ein Lichtbild für den AuS-Pass mit.
Das Seminar ist vom VDSI Verband Deutscher Sicherheitsingenieure e.V. als geeignet für die Weiterbildung von Sicherheitsfachkräften nach § 5 (3) ASiG eingestuft worden, und die Teilnehmer erhalten auf der qualifizierten Teilnahmebescheinigung 2 VDSI-Punkte Arbeitsschutz.
Dienstag, 13. Mai 2025
9.00 bis 12.15 und 13.45 bis 17.00 Uhr
THEORIE
1. „Arbeiten unter Spannung“ in der modernen Arbeitswelt einer Elektrofachkraft
- Wie sieht die Praxis aus, und was ist erlaubt?
2. Rechtlicher Rahmen für das AuS (relevante Auszüge)
- Arbeitsschutzgesetz (#1), Betriebssicherheitsverordnung (#2)
- DGUV Vorschrift 1 (#3)
- DGUV Vorschrift 3 (versus TRBS 1203)
- DGUV Regel 103-011
- Voraussetzungen für das Arbeiten unter Spannung
- Mitwirkende beim AuS und ihre Verantwortung
- Gefährdungsbeurteilung nach TRBS 1111 (Kurzfassung) sowie nach #1, #2 und #3
3. Gefährdungen beim Arbeiten unter Spannung
- Welche Verletzungsmöglichkeiten existieren grundsätzlich?
- der Mensch als Teil eines (Unfall-)Stromkreises
- Wie wird der Unfallstromkreis geschlossen, wie wirken sich Übergangswiderstände aus?
- Körperdurchströmung, Durchströmungsdauer, Lichtbogenbildung – Auswirkungen, Sekundärfolgen
- Unfallgeschehen – Beispiele aus dem Fundus der BG-Unfallforschung
- Unfallrisiken: Wieso kommt es überhaupt so weit?
- Schutz vor den Gefahren des elektrischen Stroms beim AuS – Technische, Organisatorische, Persönliche Schutzmaßnahmen (TOP)
4. Körperwiderstände
- aufgrund des Durchströmungsweges
- unter besonderen Arbeitsbedingungen
- Temperatureinflüsse, Platzverhältnisse
- trockene, nasse, salznasse Haut
- unter Berücksichtigung von Spannungsart, -höhe und Frequenz
5. Wirkung des elektrischen Stroms auf den Menschen
- AC- und DC-Diagramm nach Biegelmeier
- Konsequenzen aus solchen Untersuchungen, zum Beispiel Grenzwerte, die in verschiedenen Normen wiederzufinden sind
- gefährliche Berührungsspannungen
- für Menschen, für Nutztiere
- unter besonderen Umgebungsbedingungen
- Anforderungen an RCD’s in Hinblick auf Personenschutz und Brandschutz (Sachschutz)
- Abschaltzeiten für Endstromkreise in unterschiedlichen Netzformen
6. Technische Rahmenbedingungen in Zusammenhang mit dem AuS und Eingrenzung der zur Praxis nötigen Voraussetzungen
- Netzformen, Schutzziele und Schutzmaßnahmen
- Betriebsmittel, Werkzeuge, Schutzausrüstungsgegenstände
7. Theoretische Prüfung
Mittwoch, 14. Mai 2025
9.00 bis 12.15 und 13.45 bis 17.00 Uhr
8. Besprechung der Prüfungsergebnisse
PRAXIS
9. Tauschen von elektrischen Betriebsmitteln / Komponenten unter Spannung
10. Schlußbesprechung
Verantwortungsträger und Mitwirkende als
– Elektrofachkräfte, auch solche für festgelegte Tätigkeiten
– Meister, Techniker, Ingenieure
– Betreiber, Anlagen- und Arbeitsverantwortliche
– in Ausnahmefällen auch Elektrotechnisch unterwiesene Personen (EuP)
ZUGANGSVORAUSSETZUNGEN:
Auszug aus der DGUV-Regel 103-011: Voraussetzungen für die Ausbildung zum Arbeiten unter Spannung
– Qualifikation zur Elektrofachkraft mit mindestens zweijähriger Berufserfahrung im Unternehmen
– Mindestalter 18 Jahre
– gesundheitliche Eignung, die durch die arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung nach dem Berufsgenossenschaftlichen Grundsatz für arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen G 25 „Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten“ nachzuweisen ist
– Erste-Hilfe-Ausbildung mit Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW)
73760 Ostfildern
Anfahrt
Die TAE befindet sich im Südwesten Deutschlands im Bundesland Baden-Württemberg – in unmittelbarer Nähe zur Landeshauptstadt Stuttgart. Unser Schulungszentrum verfügt über eine hervorragende Anbindung und ist mit allen Verkehrsmitteln gut und schnell zu erreichen.
Die Teilnahme beinhaltet Verpflegung sowie ausführliche Unterlagen.
Preis:
Die Teilnahmegebühr beträgt:
1.210,00 €
(MwSt.-frei)
Fördermöglichkeiten:
Für den aktuellen Veranstaltungstermin steht Ihnen die ESF-Fachkursförderung mit bis zu 70 % Zuschuss zu Ihrer Teilnahmegebühr zur Verfügung (solange das Fördervolumen noch nicht ausgeschöpft ist).
Für alle weiteren Termine erkundigen Sie sich bitte vorab bei unserer Anmeldung.
Weitere Bundesland-spezifische Fördermöglichkeiten finden Sie hier.
Inhouse Durchführung:
Sie möchten diese Veranstaltung firmenintern bei Ihnen vor Ort durchführen? Dann fragen Sie jetzt ein individuelles Inhouse-Training an.
Weitere Termine und Orte
Ihr Ansprechpartner für die Veranstaltung
Hier finden Sie eine Übersicht aller Rezensionen .