Umweltbaubegleitung im Infrastrukturbau
Fachliche Anforderungen und Lösungen für die Praxis – Seminar mit Exkursion
Umweltbaubegleitung im Infrastrukturbau
Dipl.-Geograf Gunther Wetzel
PLANUNG+UMWELT Planungsbüro Prof. Dr. Michael Koch, Stuttgart
Gunther Wetzel ist Dipl.-Geograf und als leitender Umweltplaner und stellvertretender Büroleiter im Büro PLANUNG+UMWELT in Stuttgart tätig und Leiter der Landesgruppe Baden-Württemberg der UVP-Gesellschaft (Gesellschaft für die Prüfung der Umweltverträglichkeit) e. V.
Alle genehmigungspflichtigen Vorhaben werden nach ihren Umweltauswirkungen überprüft – sei es nach Naturschutzrecht, sonstigem Umweltfachrecht (insbes. Boden, Wasser, Immissionen) oder umfassend im Rahmen einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). In den erforderlichen umweltrechtlichen Fachbeiträgen werden neben der Ermittlung der Umweltauswirkungen auch Maßnahmen erarbeitet, mit denen mögliche nachteilige Umweltauswirkungen vermieden, vermindert oder ausgeglichen werden können. Die zuständigen Behörden nehmen die für geeignet und erforderlich eingestuften Maßnahmen als Auflagen in die Genehmigungsbescheide auf. Dann ist es am Vorhabenträger, die Auflagen einzuhalten.
Die Realität zeigt jedoch zu oft, dass die gesetzlichen Umweltvorschriften, Normen und Regelwerke sowie die festgelegten Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen auf der Baustelle weder eingehalten noch kontrolliert werden und so unbemerkt Umweltschäden entstehen können. Hier setzt die Umweltbaubegleitung (UBB) an. Insbesondere bei größeren und komplexeren Projekten oder bei Projekten in empfindlichen Gebieten werden daher von der zuständigen Behörde bei der Genehmigung umweltspezifische Baubegleitungen vorgeschrieben. Diese können sich auf fachspezifische Umweltbaubegleitungen wie bspw. ökologische, bodenkundliche, wasserwirtschaftliche oder archäologische Baubegleitungen beziehen oder eine Fachresort übergreifende Umweltbaubegleitung umfassen.
Ziel der Weiterbildung
Durch die Weiterbildung mit integrierter Vor-Ort-Begehung soll die Befähigung erlangt werden, eine Umweltbaubegleitung auszuschreiben, zu koordinieren oder selbst durchzuführen. Ziele und Nutzen der Weiterbildung im Einzelnen:
• Sensibilisierung der Teilnehmer und Teilnehmerinnen für das Thema Umweltauswirkungen bei der Bauausführung und das Vermeidungsgebot.
• Erlernen der grundlegenden Wirkungszusammenhänge zwischen einem Vorhaben und der Umwelt.
• Verschaffen eines Überblicks über die wichtigsten Umweltprüfverfahren und umweltrechtlichen Fachbeiträge bei Vorhabensgenehmigungen.
• Schärfung des Leseverständnisses und einer sachgerechten Interpretation der Ergebnisse der umweltrechtlichen Fachbeiträge und des Genehmigungsbescheids.
• Kennenlernen des grundsätzlichen Ablaufes einer Umweltbaubegleitung.
• Vermittlung der Qualifikationsvoraussetzungen und Möglichkeiten der Vergütung umweltbaubegleitender Leistungen.
• Übung im Umgang mit den fachlichen und rechtlichen Schutzgutanforderungen an die Vermeidung und Verminderung möglicher Umweltschäden, u.a. durch das Kennenlernen von Praxisbeispielen.
Hinweis
Das Seminar ist gemäß der Fortbildungsordnung der Ingenieurkammer Baden-Württemberg und der Ingenieurkammer-Bau NRW anerkannt.
Mittwoch, 5. November 2025
09.00 – 10.30 Uhr
Grundsätze der umweltrechtlichen Genehmigungsplanung
10.30 – 10.45 Uhr
Kaffeepause
10.45 – 12.15 Uhr
Grundsätze und Beispiele der Umweltbaubegleitung
12.15 – 13.15 Uhr
Mittagspause
13.15 – 14.45 Uhr
Bearbeitung einer Anwendungsaufgabe – Teil 1
Vorstellung eines Anwendungsbeispiels zur ökologischen Baubegleitung (ÖBB) mit gemeinsamer Erarbeitung der erforderlichen Arbeitsschritte einer ÖBB.
14.45 – 15.00 Uhr
Kaffeepause
15.00 – 16.30 Uhr
Bearbeitung einer Anwendungsaufgabe – Teil 2
• Fortsetzung des Anwendungsbeispiels
• Diskussion der Ergebnisse
Donnerstag, 6. November 2025
09.00 – 10.30 Uhr
Vorstellung eines realisierten Infrastrukturvorhabens und Vorbereitung der Vor-Ort-Besichtigung
• Einführung in das Planungs- und Genehmigungsverfahren und Vorstellung der umweltrechtlichen Genehmigungsunterlagen
• Umweltverträglichkeitsstudie, spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) und Landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP)
• Vorstellung der ökologischen Baubegleitung (OBB) und der Schnittstellen zu den betroffenen Schutzgütern
10.30 – 10.45 Uhr
Kaffeepause
10.45 – 11.45 Uhr
Fahrt zur Vor-Ort-Besichtigung mit ÖPNV oder individuell
11.45 – 14.45 Uhr
Vor-Ort-Besichtigung Infrastrukturprojekt
14.45 Uhr
Ende der Veranstaltung
Ingenieure, Architekten, Landschaftsplaner und Umweltgutachter sowie Unternehmen im Bereich Garten- und Landschaftsbau, Hoch- und Tiefbau, Straßenbau, Ingenieurbau, Verkehrsbetriebe, Netzausbauunternehmen sowie öffentliche Auftraggeber wie Behördenvertreter, Umwelt-, Planungs-, Zulassungs- und Überwachungsbehörden.
73760 Ostfildern
Anfahrt
Die TAE befindet sich im Südwesten Deutschlands im Bundesland Baden-Württemberg – in unmittelbarer Nähe zur Landeshauptstadt Stuttgart. Unser Schulungszentrum verfügt über eine hervorragende Anbindung und ist mit allen Verkehrsmitteln gut und schnell zu erreichen.
Die Teilnahme beinhaltet Verpflegung sowie ausführliche Unterlagen.
Preis:
Die Teilnahmegebühr beträgt:
790,00 €
(MwSt.-frei)
Fördermöglichkeiten:
Bei einem Großteil unserer Veranstaltungen profitieren Sie von bis zu 70 % Zuschuss aus der ESF-Fachkursförderung.
Bisher sind diese Mittel für den vorliegenden Kurs nicht bewilligt. Dies kann verschiedene Gründe haben. Wir empfehlen Ihnen daher, Kontakt mit unserer Anmeldung aufzunehmen. Diese gibt Ihnen gerne Auskunft über die Förderfähigkeit der Veranstaltung.
Weitere Bundesland-spezifische Fördermöglichkeiten finden Sie hier.
Inhouse Durchführung:
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